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Eintrag vom 01.10.24

Hallo,

Vor einigen Wochen erreichte mich ein Anruf mit einer schrecklichen Nachricht. Mein Zwillingsbruder hat sich im Alter von 21 Jahren an unserem Geburtstag das Leben genommen. Er hat sich von der Brücke gestürzt. Mein Bruder und ich haben seit 9 Jahren keinerlei Kontakt mehr zueinander. Nicht wegen einem Streit! Wir wurden auseinander gerissen. Denn wir sind Kinder, welche in einem Kinderheim aufwuchsen. Anfangs waren wir zusammen im Kinderheim. Dieses wurde von wirklich tollen Menschen geleitet. Es war ein älteres Ehepaar und ein privat geführtes Kinderheim. Dort wuchsen wir seit kurz vor unserem 5. Lebensjahr bis etwas über unserem 12. Lebensjahr auf. Dann kam es zu einem Unglück, welches unser Leben erneut auf den Kopf stellen sollte. Unsere Ersatzeltern waren früh morgens auf dem Weg zum Markt und wurden  von einem besoffenen Autofahrer, welcher gerade aus der Kneipe kam, erfasst. An einer Kreuzung ist er über Rot gefahren. Sie haben beide nicht überlebt und so musste das Kinderheim unerwartet über Nacht schließen.

Danach wurden alle 12 Kinder des Kinderheims auf verschiedene Kinderheime aufgeteilt. Bei dieser Aufteilung wurde ich und mein Bruder getrennt. Wir haben keinerlei Informationen bekommen in welches Kinderheim wer untergekommen war. Und da ich noch sehr jung war, hatte ich auch keine Ahnung davon, wie ich meinen Bruder je suchen und wiedersehen könnte. Kurz nach dem Wechsel hatte ich das Glück von einem jungen Ehepaar adoptiert zu werden. Seit dem plagen mich Schuldgefühle, da ich nicht weiß ob mein Bruder ein ähnliches Glück hatte. Jetzt nach Wochen der traurigen Botschaft, brachte mir einer seiner Freunde, seine scheinbar einzigen Sachen. Diese sind in einer Holzkiste etwas kleiner als ein Schuhkarton, welcher mit einem 6-stelligen Zahlenschloss verschlossen ist. Ich selbst weiß nicht was in der Kiste ist, da ich das Zahlenschloss noch nicht geknackt habe. Wenn ich daran Schüttel kann ich loses Papier rascheln hören. Von seinem Freund habe ich eine grobe Ahnung bekommen was sich in der Schatulle befinden könnte. Es müssen seine alten Tagebücher sein, welche mit Rätseln und Koordinaten gefüllt sind. Scheinbar war er irgendetwas auf der Spur. Er konnte den Gedanken nicht mehr ertragen, alle die ihm nahestanden verloren zu haben. Er hat alles daran gesetzt mich zu finden und dabei wohl Sachen erfahren und aufgedeckt, welche Wahrheiten er nicht mehr ertragen konnte. Woher  sein Kumpel meine Adresse kennt ist mir auch ein Rätsel. Wie dem auch sei, jetzt sitze ich hier vor dieser Kiste und kann diese nicht öffnen und auch die Rätsel in ihr nicht lösen.

Ich brauche dringend eure Hilfe. Nach Aussagen seines Freundes soll er alles, was einen Wert hat, irgendwo vergraben haben. Derjenige von euch der mir helfen kann und dass ein oder andere meines Bruders findet, ausgräbt und mir wieder bringt, bekommt von mir einen Finderlohn. Der Finderlohn wird größer umso mehr Leute mir helfen danach zu suchen. 

Eintrag vom 14.12.24

Hallo, 

Heute habe ich nach langem versuchen den code des Schlosses zu lösen, das Zahlenschloss einfach mit dem Bolzenschneider aufgebrochen. Die Kombination kenne ich also noch immer nicht, dafür aber endlich den Inhalt der Kiste. Ganz oben auf, lag der Abschiedsbrief meines Bruders. Diesen habe ich euch zur besseren Lesbarkeit hier unten einmal abgetippt.

Auch einen Gutschein habe ich in der Kiste gefunden. Wenn ihr das Rätsel löst, könnt ihr diesen beim Kauf des eRätseltagebuches einlösen.

Abschiedsbrief meines Bruders:

Lieber Bruder,

ich bin einsam und allein. Wenn du das hier liest, werde ich nicht mehr leben. Ich habe viele Recherchen über unser Leben und dessen Verlauf angefangen und die Wahrheit ans Licht gebracht. Leider kann ich mit der Wahrheit, die ich aufgedeckt habe, nicht mehr länger leben. Unser Leben besteht aus vielen Tiefen. Die Abgründe fingen schon vor unserer Geburt an, wie ich vor kurzem schmerzlich erfahren musste.

 
Ich habe unsere Mutter ausfindig machen können, weil ich die Frage nicht länger ertragen konnte, weshalb sie uns kurz vor unserem 5. Lebensjahr verlassen und in ein Heim gesteckt hat. Unser Leben wäre vermutlich besser verlaufen. Dort habe ich herausgefunden, dass wir eine Schwester haben. Diese hat unsere Mutter nicht verstoßen. Als ich das sah, als ich an Weihnachten bei ihr zuhause heimlich durchs Fenster schaute, war es wie ein Schlag ins Gesicht. So viel musste ich all die Jahre ertragen. Nichts davon kann ich je wieder vergessen. Unsere Halbschwester spielte auf dem Boden vor dem Kamin und Mama und ihr Papa schauten lachend und freudestrahlend dabei zu. Es erinnerte mich ein Stück an unser erstes Kinderheim, wo unsere Ersatzeltern uns auch so liebevoll behandelten. Ach, wie gern erinnere ich mich daran zurück.

Ich habe keinen dieser Verluste, sowohl den unserer Mutter als auch den unserer zweiten Eltern, je verkraftet. Und den Verlust zu dir erst recht nicht. Alles, was danach kam, wurde schlimmer und schlimmer. Ich habe mein ganzes Leben, seitdem wir getrennt wurden, damit verbracht, dich zu finden. Zum Schluss ist mir dies auch gelungen, aber gesehen oder mit dir sprechen konnte ich leider nicht, weil ich nicht gut genug für eure ach so perfekte Familie war. Es hat mir das Herz zerrissen. Wieder einmal. 


Mit 13 habe ich angefangen, Drogen zu nehmen, mich zuzudröhnen, um das Kinderheim, in dem ich danach allein war, zu ertragen und die Erfahrungen, die ich dort gesammelt habe, zu verdrängen. Warum ist das alles passiert? Es ergab alles für mich keinen Sinn. Ich musste den Dingen auf den Grund gehen. Die Drogen haben mich zum Schluss völlig fertig gemacht. Ich habe Psychosen entwickelt, war zeitweise in der Klapse und leide auch jetzt noch unter Verfolgungswahn. Ich weiß leider keinen anderen Ausweg mehr. Für mich kann es keine Heilung mehr geben. Ich habe erkannt, dass in diesem Leben auf dieser Erde kein Platz mehr für mich ist. Mein ganzes Leben, alle Erfahrungen, die ich gesammelt habe, haben mich zu jemandem gemacht, den ich nicht ertrage im Spiegel zu betrachten. Der Hass auf die Welt, auf die Menschen, die mich umgeben, die mir alles genommen haben. Verdammt, wir waren noch Kinder. Warum habe ich es nicht verdient, geliebt zu werden?

Ich bin froh, dass du da etwas mehr Glück hattest. Leider musste ich letztendlich erfahren, dass dein Glück auch nur ein Erfolg meines Leidens geworden ist. 
Alle Fragen, die mich beschäftigt haben, habe ich aufgeschrieben. Alle Wahrheiten, die ich entdeckt habe, habe ich notiert. Ich kann niemandem trauen und bin mir sicher, dass, wenn die Leute, deren Geheimnisse ich in mir hüte, wüssten, was ich weiß, ich eh nicht mehr lange leben würde. Ich habe alle Informationen in meinen Tagebüchern festgehalten. Damit sie keiner so einfach liest, habe ich sie aus dem Einband gerissen und durcheinander in dieser Kiste aufbewahrt. Setze alles in die richtige Reihenfolge, so wirst du die Wahrheit finden. Die Rätsel, die du lösen musst, werden dich zu meinem kostbarsten Besitztum bringen. Ich bin mir sicher, dass du die Rätsel lösen wirst und hoffe, dass du mit ihnen ein gutes Startkapital hast, um dein Leben selbstbestimmt und frei zu gestalten. Hoffentlich kommst du mit der Wahrheit besser zurecht als ich es tue.
Lebe wohl, geliebter Bruder. Du bist und bleibst für immer der wichtigste Mensch in meinem Leben.

Dein dich liebender Bruder

 

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Auf dem Weihnachtsmarkt findet man es an vielen Ständen. Es ist ein Schneesturm in einer Unterwasserwelt. Welches Wort suche ich?

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